Eine Wanderung mit dem Vierbeiner ist ein besonderes Erlebnis. Gemeinsam die Umgebung zu Fuß zu erkunden, macht die Beziehung noch intensiver. Die Partner müssen sich gegenseitig vertrauen, damit das Unternehmen erfolgreich wird.
Es gibt einige Dinge, die bereits vorher geklärt werden sollten. Dann kann auch eine lange Exkursion gut gelingen. Diese Vorbereitung betrifft die Ausstattung des Hundes, die Beziehung zum Tier und dessen körperlichen Zustand.
Vorbereitungen, die zum Wandern mit Hund wichtig sind
Ausstattung
Die Ausrüstung für den Vierbeiner betrifft nicht nur die Sicherung, sondern auch die Versorgung.
Eine Leine wirst Du als Hundehalter sicherlich bereits haben. Doch welche Art eignet sich besonders gut für eine lange Wanderung? Eine Führleine ist sinnvoll, wenn auch Hütten und viel besuchte Bereiche durchquert werden. Viele Menschen fühlen sich wohler, wenn ein fremder Hund angeleint ist. In der Natur darf der Vierbeiner auch freier herumlaufen. Eine Schleppleine bietet ihm dann einen größeren Radius. Trotzdem ist er gesichert. Die Gefahr, dass er in fremdem Terrain wegläuft, ist so eingeschränkt.
Damit die Leine befestigt werden kann, benötigt der Hund ein Geschirr oder ein Halsband. Ein Brustgeschirr sorgt dafür, dass das Tier sich an der Schleppleine freier bewegen kann. Sollte es plötzlich eine Witterung aufnehmen und dieser folgen wollen, wird der Stoß nicht vom Hals abgefangen. Das kann andernfalls zu bösen Verletzungen führen. Das Geschirr verteilt den plötzlichen Druck auf den gesamten Brust- und Schulterbereich, was weniger schmerzhaft und gefährlich für den Hund ist.
Neben den ausreichenden Kotbeuteln solltest Du Wasser und eventuell auch Futter mitnehmen. Eine lange Wanderung bedeutet, dass Dein Vierbeiner irgendwann Durst bekommt. Es gibt Schüsseln, die sich flach zusammenfalten lassen. So passen sie in jeden Rucksack. Es gibt manchmal offene Gewässer, an denen das Tier seinen Durst stillen kann. Sie können den Vierbeiner verführen, zu weit wegzulaufen. Eine eigene Wasserschüssel sorgt dann für Abhilfe. Futter und ein paar Leckerlis heben selbst beim Tier die Laune. So können auch Couch-Potatos wieder motiviert werden.
Beziehung zum Vierbeiner
Vor dem Antritt einer langen Wanderung sollte die Leinenführigkeit geübt werden. Daneben ist der sichere Rückruf des Tieres wichtig. Das Vertrauen zwischen Dir und Deinem Begleiter sorgt dafür, dass er neben Dir schwierige Hindernisse überwindet. Eine wackelige Brücke und ein Gitterrost stellen dann kein Problem mehr dar. Dieses Vertrauen muss vorher geschaffen werden. Der Hund muss immer erkennen, dass der Mensch die Rolle des „Rudelführers“ übernimmt. Beim Wandern in fremdem Gelände wird er dann zuverlässig folgen.
Körperlicher Zustand des Tieres
Zunächst spielt die Größe eine wichtige Rolle. Ein Vierbeiner mit kurzen Beinen kann nicht so lange laufen wie ein Weimaraner oder ein Dobermann. Doch auch ein Bernhardiner ist nicht zum Ausdauersportler geboren. Das hohe Gewicht belastet die Knochen und die Gelenke. Die Rasse gibt einen ersten Hinweis darauf, wie lange Du mit dem Tier wandern darfst.
Auch der Gesundheitszustand sollte beachtet werden. Alte Tiere laufen gerne noch kurze Spaziergänge. Eine lange Wanderung würde sie überfordern. Genauso sind junge Tiere weniger belastbar. Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sie sich selbst überfordern. Neben der Dauer der Wanderung sollte ebenfalls das Gelände dem gesundheitlichen Zustand des Vierbeiners entsprechen. Eine Bergtour ist auch für sie anstrengend.
Neben diesen Punkten spielt die Fitness eine wichtige Rolle. Ein Tier, das im Alltag nur wenig Bewegung bekommt, ist mit einer langen Wanderung überfordert. Erst wenn regelmäßige ausdauernde Spaziergänge zur Gewohnheit werden, ist die Vorbereitung dazu geschaffen. Die Muskulatur muss gleichmäßig gestärkt werden. Gemeinsames Joggen und Fahrradfahren sind ein gutes Training. Du erkennst schnell, an welcher Stelle die Belastungsgrenze deines Haustieres erreicht ist. Entsprechend muss die Wanderung geplant werden.
Streckenplanung
Zur Vorbereitung einer längeren Wanderung gehört auch eine genaue Streckenplanung. Diese wird nicht nur von ihrer Dauer gekennzeichnet. Auch die Bodenbeschaffenheit und der Verlauf des Wegs spielen eine wichtige Rolle. Willst Du am Urlaubsort mit deinem Vierbeiner wandern, kennen die Herbergseltern vielleicht genauere Angaben. An einigen Ferienorten werden spezielle Wege für Hundebesitzer aufgelistet.
Neben der Steigung und dem Gefälle wird auch die Beschaffenheit der Böden aufgezeigt. Weiche Wald- oder Feldwege sind für Hundepfoten sehr angenehm. Schotter kann diese verletzen. Die Breite des Weges oder Pfads gibt einen wichtigen Hinweis. Sind Teile der Route zu schmal, kann der Hund nicht mehr bei Fuß laufen. Es besteht bei losem Untergrund die Gefahr, dass das Tier abrutscht.
Je nach Jahreszeit spielt auch die Temperatur eine wichtige Rolle. Sand, Beton und Pflaster können sich in der Sonne stark erhitzen. Die Tiere verbrennen sich die empfindlichen Pfoten. Die folgende Zeit wäre dann Ruhe angesagt. Scheint die Sonne den ganzen Tag, ist es wichtig, dass der Weg im Schatten liegt. Die Haustiere können sonst einen Hitzeschlag oder Sonnenstich erleiden.
Notfallausrüstung
Willst Du einen langen Urlaub mit Vierbeiner genießen, ist es wichtig, für alle Unwägbarkeiten ausgerüstet zu sein. Der Hundeausweis und der Impfpass sollten immer eingepackt werden. Zeckenzange und eine Pinzette können bei akuten Verletzungen helfen. Ein Splitter kann damit sofort entfernt werden.
Desinfektionsmittel und Verbandsmaterial sind ebenfalls praktisch. Schnell ist der Hund in eine Glasscherbe oder etwas Ähnliches getreten. Die blutende Wunde kann damit notdürftig versorgt werden, bis ein Tierarzt erreicht wird. Pfotensalbe ist besonders bei solchen Tieren empfehlenswert, die häufiger Risse in den Ballen haben. Die Pflege nach einem langen Marsch ist für das Haustier sehr erholsam. Schmerzmittel und andere Medikamente, die häufiger benötigt werden, sollten immer auf Reisen mitgenommen werden. Die Adresse des ansässigen Tierarztes sollte zu Beginn des Urlaubs umgehend erfragt werden.
Füttern
Auf besonders langen und anstrengenden Touren müssen regelmäßige Trink- und Fresspausen eingelegt werden. Nach der Futteraufnahme benötigt das Tier eine Verdauungspause. Ein voller Bauch könnte zu Krämpfen oder Erbrechen führen. Es ist wichtig, dass Du dem Vierbeiner diese Zeit gibst. Trockenfutter ist auf solchen Touren praktisch. Es kann problemlos in Beuteln mitgenommen werden. Die Menge an Nahrung darf in sehr aktiven Zeiten größer sein.
Nach der Tour
Tiere können genauso wie Menschen einen Muskelkater bekommen. Damit das Erlebnis weniger schmerzhaft für den Lieben ist, kann die Wanderung langsam ausklingen. Die Muskeln kommen so zur Ruhe. Anschließend kann eine entspannende Massage wohltuend sein. Nach einem besonders anspruchsvollen Trip wird der nächste Tag ruhiger gestaltet. Ein ausgiebiger Spaziergang sorgt dann für Erholung. Spielen am und im Wasser ist für viele Tiere ein wohltuender Ausgleich.
Eine Reise mit dem Haustier festigt die Beziehung. Die gemeinsamen Unternehmungen und Abenteuer werden zu einer wundervollen Erinnerung. Nachts wird das Tier vielleicht etwas unruhiger schlafen. Auch unsere Vierbeiner träumen von den Erlebnissen. Ein kurzes Bellen braucht Dich nicht verunsichern.
Leider kann das Tier nicht von seinen Träumen und Erinnerungen berichten. Bereichernd sind sie aber auch für das Haustier allemal.
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